Bevor die Spanier kamen, und zwar in Gestalt des normannischen Adligen Jean de Béthencourt, der im Auftrag von Spaniens König nicht nur El Hierro in den Besitz der Spanischen Krone brachte. Die Insel El Hierro war die Heimat der Bimbachen, einem Volk, das lebte wie Steinzeitmenschen. Aber lese hier etwas über die Eroberung von El Hierro durch Jean de Béthencourt.
Eroberung von El Hierro durch eine List
Einzig durch eine List konnte Jean de Béthencourt, der zuvor bereits Fuerteventura und Lanzarote unter die Kontrolle der Spanischen Krone gebracht hatte, El Hierro erobern. Es war dabei eine Eroberung, die ohne Schlacht von statten ging. Dabei war es so, dass Jean de Béthencourt im Jahr 1405 im Süden von El Hierro, in der Bahía de Naos, an Land ging. Die List, die Béthencourt dabei angewendet hatte, war die, dass er dem König von El Hierro, Armiche, seinen Verwandten, Augerón, mitbrachte. Dieser wurde bei einem früheren Piratenüberfall entführt.
Dessen Aufgabe war es König Armiche davon zu überzeugen, dass er mit Béthencourt einen Pakt schließen soll. Die Einheimischen sollten dabei wie Verbündete behandelt werden. Natürlich nahm König Armiche – zum Wohle seines Volkes – das Angebot an. Am Strand von Naos jedoch geriet er zusammen mit seinen Getreuen in Gefangenschaft der Spanier. Damit war das Schicksal der Bimbachen entschieden – sie wurden versklavt.
Da viele Eroberer und auch die später kommenden Siedler sich mit Bimbachen vermischten, war die Kultur der Bimbachen binnen weniger Jahrzehnte regelrecht Geschichte. Auf El Hierro regiert bis einschließlich 1415 der Neffe von Béthencourt, Maciot de Béthencourt, der auch Statthalter auf Lanzarote war. Dort ehelichte er die Tochter des ehemaligen Königs Guardafía.
Über Jean de Béthencourt
Jean de Béthencourt, vollständig Jean IV. de Béthencourt, war ein französischer Entdecker und Eroberer des 15. Jahrhunderts. Er ist am bekanntesten für seine Rolle in der Eroberung und Kolonialisierung der Kanarischen Inseln, insbesondere der Inseln Lanzarote, Fuerteventura, und El Hierro.
Jean de Béthencourt wurde um 1362 in der Normandie, Frankreich, geboren. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie und hatte eine adlige Herkunft. Er führte 1402 eine Expedition in die Kanarischen Inseln an, die damals von den Ureinwohnern, den Guanchen, bewohnt waren. Seine erste Landung erfolgte auf der Insel Lanzarote. Mit der Zeit eroberte er auch Fuerteventura und El Hierro. Seine Bemühungen führten zur Gründung des Königreichs Kanarische Inseln, das jedoch später an Kastilien überging.
Er hatte die Unterstützung des Königreichs Kastilien unter Heinrich III., was ihm half, die Inseln zu erobern. Seine Herrschaft auf den Kanarischen Inseln war jedoch nicht ohne Konflikte, und er geriet in Auseinandersetzungen mit anderen Eroberern und lokalen Führern. Béthencourt wird oft als einer der ersten europäischen Kolonialisten auf den Kanarischen Inseln angesehen und spielte eine wichtige Rolle bei der Eröffnung des Weges für die spätere spanische Kolonisierung und Herrschaft über die Inseln. Seine Eroberungsfahrt hatte auch Auswirkungen auf die Bevölkerung und Kultur der Kanarischen Inseln.
Nach seiner Zeit auf den Kanarischen Inseln kehrte Béthencourt nach Frankreich zurück und verbrachte seinen Lebensabend dort. Béthencourt ist also für seine Rolle als Entdecker und Eroberer der Kanarischen Inseln in die Geschichte eingegangen. Seine Expedition und Eroberung markieren einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte der Kanarischen Inseln und in der allgemeinen Geschichte der europäischen Entdeckungen und Kolonialisierungen.