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Nullmeridian von El Hierro

Der Nullmeridian verläuft durch Greenwich in England. Das erscheint uns heute als selbstverständlich. Dabei ist es so, dass Landvermessungen in Deutschland, in Österreich und in anderen europäischen Ländern jedoch bis 1990 noch mit einem ganz anderen Nullmeridian arbeiteten, und zwar dem von El Hierro, dem Meridian, der im Jahr 1634 auf einer Kongress in Paris festgelegt wurde und um 150 n. Chr. von einem Mathematiker und Astronom (Claudius Ptolemaeus) entdeckt wurde, ist vielen gar nicht bekannt.

Dabei könnte man sagen, dass diese Festlegung eher politisch war, denn die Insel El Hierro liegt auf der Landkarte genau 20 Grad von Paris entfernt, dennoch erklärte der französische König Ludwig XIII. den Nullmeridian durch die Insel El Hierro für verbindlich für die Kartographen.

Der Nullmeridian von El Hierro

Der Grund, warum es überhaupt einen Nullmeridian gab, war der, dass El Hierro lange Zeit als das westliche Ende der bekannten Welt galt. Aus diesem Grund wurde El Hierro auch über eine lange Zeit hinweg Isla del Meridiano genannt. – Das war aber noch vor der Entdeckung von Amerika im 15. Jahrhundert, wobei auch schon die Entdeckung der Azoren im Jahr 1432 der Tatsache keinen Abbruch tat, dass durch El Hierro der Nullmeridian verlief. Aber auch nach der Hinzufügung von Amerika auf die Landkarten blieb er weiterhin bei El Hierro.

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich der Nullmeridian von Greenwich durch, denn auch noch nach seiner Entdeckung in den 1880er Jahren mussten die Navigationsgeräte und sonstigen Geräte erst einmal „umgepolt“ werden. El Hierro war dabei insgesamt gesehen jedoch mehr als 1700 Jahre Namensgeber des Nullmeridian.

In Greenwich ist der Nullmeridian eher touristisch, viele Touristen zahlen Geld für das beliebte Foto im Gebäude. Das ist hier auf El Hierro eher anders, hier finden nur wenige Touristen an den Ort.

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